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Lexikon der Elastomertechnik

(A-Z)

Das Brandverhalten von Elastomeren wird nach internationalen Normen bewertet, um die Entflammbarkeit, Rauchentwicklung und Toxizität zu bestimmen.

  • Wichtige Normen:

    • EN 45545 (Bahntechnik, Europa): Bewertet Brandverhalten von Materialien im Schienenfahrzeugbau (Hazard Level HL1–HL3). Prüfkriterien: Entflammbarkeit, Rauchdichte, Rauchtoxizität.

    • DIN 4102 (Deutschland): Baustoffklassen B1 (schwer entflammbar), B2 (normal entflammbar), B3 (leicht entflammbar).

    • EN 13501-1 (Europa, Bauwesen): Klassifizierung von Bauprodukten (A1–F) unter Berücksichtigung von Brandverhalten, Rauchentwicklung (s1–s3) und brennenden Tropfen (d0–d2).

    • UL 94 (USA, Kunststoffe): Klassifizierung von Brennverhalten im Kleinflammtest (HB, V-2, V-1, V-0, 5VA/5VB).

    • FMVSS 302 (Automobilindustrie, USA): Brenngeschwindigkeit horizontal liegender Proben.

  • Werkstoffverhalten:

    • Silikon: von Natur aus schwer entflammbar, oft V-0 nach UL 94, erfüllt häufig EN 45545-Anforderungen in HL1–HL3.

    • TPE: je nach Typ leicht bis normal entflammbar. Flammschutzmittel (halogenfrei, phosphorbasiert) nötig, um Klassifizierung nach EN 13501-1 (z. B. B-s2,d0) oder EN 45545 zu erreichen.

    • EPDM: mit Flammschutzmitteln gut einstellbar, häufig in Bau- und Bahnanwendungen eingesetzt.

    • FKM / FFKM: sehr gute Selbstverlöschung, aber kostenintensiv.

  • Relevanz:

    • Im Bauwesen (Türen, Fenster, Fassaden) wird oft EN 13501-1 angewendet.

    • In der Bahntechnik ist die EN 45545 verpflichtend (Materialien müssen nach R-Kategorien geprüft werden, z. B. R22/R23 für Dichtungen).

    • In der Automobilindustrie gilt FMVSS 302.